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Kapitel 1 - Normalraum Kapitel 2 - Lethargie Kapitel 3 - Protokoll

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Kapitel 3 - Protokoll

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Sie saßen beisammen und starrten hinaus in den Weltraum, hin zu den neuen Welten, die sie bald bewohnen würden. Die Frankobritannica hatte in ihrem mächtigen Bauch alle möglichen Güter für die Gründung der Kolonien. Dort waren ganze Wohncontainer, Fabriken, Fahrzeuge, Werkstätten, Labore untergebracht, alles fein säuberlich in seine Bestandteile zerlegt und nach einem strengen System möglichst kompackt verstaut, wie Konserven in einer Vorratskammer.

Die drei Kapitäne bewunderten die ersten Bilder der neuen Welten. Währenddessen führte Betty die Schiffsdiagnose durch. Hin und wieder gab sie Meilensteine bei der Überprüfung durch. "Wasseraufbereitung: nominal; Luftaufbereitung: nominal; Kühlsysteme der Hyperraumsprungspulen: nominal; Reaktorleistung bei 0.02 Prozent, nominal." Noch waren Buttlington, Koch und Siddharta so im Staunen versunken, dass sie Betty nicht wirklich wahrnahmen. Unbemerkt lief der Prozessbalken auf der Anzeige voll.

"Was werden Sie zuerst tun, wenn wir gelandet sind?" Buttlington hatte die Frage einfach so in die Stille hinein geworfen. Siddharta und Koch brauchten noch eine Weile, bis sie auf sie reagierten.

"Was meinen sie? Unser Vorgehen ist doch klar. Zuerst werden wir die mobilen Einheiten starten. Wir benötigen Aufklärung, aus der Luft und am Boden. Das Protokoll sieht vor, dass..."

Buttlington setzte sein Grinsen auf. "Das meine ich nicht. Ich meinte, was werden Sie tun?" Dabei streckte er mit seinem zeigefinger abwechselnd zwischen den beiden Frauen hin und her. "Natürlich werden wir dem Protokoll folgen. Aber das Erste was ich machen werde ist, dass ich mich auf den Boden lege. Dann mache ich einen Schneeengel. Oder einen Matsch-, Sand- oder sonstwas -engel, je nach dem wo wir landen. Ich will den Boden fühlen, mit der neuen Heimat eine Verbindung aufbauen!"

Koch, die sich gerade einen Schluck aus ihrem Trinkbeutel gegönnt hatte, schoss unweigerlich der Beutelinhalt durch die Nase als sie laut zu lachen begann. Siddharta hingegen zog nur die Augenbrauen hoch und schaute sich nervös um, als habe sie sich verlaufen.

"Das ist eine hervorragende Idee, Trent!" Mit einem kleinen Tuch, dass sie einer der Taschen ihrer Uniform entnommen hatte, wischte sie sich das Gesicht sauber. "Ich werde als erstes loslaufen. Kreuz und quer. Ich werde meine Freiheit genießen und so herumspringen, wie ich es hier in der Blechdose nicht kann. Nichts für ungut, Betty!"

Der Schiffscomputer reagierte auf die Erwähnung seines Namens nicht. Betty war nach wie vor dabei, die Schiffsparameter zu prüfen. Während sich Buttlington und Koch noch über ihre Vorhaben austauschten und einander in immer wilderen Lithurgien und Ritualen der Freiheit überboten, war Siddharta völlig still geworden. Sie blickte ernst, viel ernster als sonst, auf die Anzeige die wild mit roten und orangenen Symbolen blinkend den Statusbericht der Schifsdiagnose zeigte. Irgendetwas stimmte da nicht. Nicht nur schien der Fortschritt seit geraumer Zeit bei etwas mehr als 80 Prozent stehen geblieben zu sein. Nein, es gab sogar deutlich mehr Ausfälle und Störungen, als in den Prognosen vorgesehen waren.

"Hören Sie endlich auf mit Ihrem Unsinn! Wir haben Arbeit zu erledigen." sagte Siddharta zu ihren Kollegen und blickte mit zugekniffenen Augen zurück auf den Bildschirm. Der Schiffscomputer schien am schwersten betroffen zu sein. Sogar das neunfach Mehrkern-Demokratie-Rechensystem funktionierte nicht einwandfrei. Es war so geschaltet, dass mehrere voneinander unabhängige Rechenkerne die wichtigsten Entscheidungen für das Schiff trafen. Jeder Kern glich seinen Vorschlag mit denen der anderen Kerne ab und schließlich trafen sie gemeinschaftlich eine finale Entscheidung. So wurden die verschiedenen Subsysteme im gesamten Schiff gesteuert, wenn gerade keine manuelle Eingabe erfolgt.

"Mit Hardwareausfällen hatten wir gerechnet." Koch bearbeitete mit gerunzelter Stirn ihr Terminal. "Aber mit beschädigter Hardware würden die Kernes nicht funktionieren. Sie antworten auf Anfragen, aber sie geben völligen Blödsinn aus. Ich verstehe das nicht."

"Aber wenn die Kerne doch fehlerhafte Werte ausgeben, dann sind sie doch kaputt, oder? Wenn wir mit einem gewissen Ausfall gerechnet haben, wo ist also das Problem?" Buttlington kannte sich mit der Technik nur rundimentär aus. Er konnte die System zwar benutzen und wenn es darauf an kam, kleine Reparaturen durchführen. Für das tiefere Verständnis war er jedoch nicht ausgebildet.

"Na, das sagte ich doch gerade." Koch schaute noch immer nicht von ihrem Terminal auf. "Wenn die Hardware beschädigt wäre, würden die Kerne gar nicht funktionieren. Das heißt, sie würden zu keiner Entscheidung fähig sein. Nicht ein Byte würden sie ausspucken, sondern höchstens eine Fehlermeldung. Aber da kommt nur Datenmüll."

"Ach, Sie meinen..." Buttlingten zögerte etwas, setzte dann aber doch wieder sein nachdenkliches Gesicht auf, bei dem ein wenig aussah, als hätte er Probleme mit seiner Verdauung.

"Wenn die Hardware funktioniert und die Software fehler ausspuckt, so ist die logische Folge, dass die Software die Fehler verursacht." Siddharta schaute zu Koch hinüber. "Was schlagen Sie vor?"

"Ich werde mir die Lage wohl genauer anschauen müssen. Hier komme ich jedenfalls nicht weiter. Ich gehe mal rüber in den Serverraum, vielleicht komme ich da weiter." Koch löste ihre Gute und stieß sich zur Tür hin. Kurz bevor sie im Gang davon schwebte drehte sie sich nocheinmal um. "Gegebenenfalls brauche ich etwas Unterstützung. Trent, könnten sie mir ein paar IT-Leute schicken?" Dann war sie verschwunden.

Siddharta war noch immer mit ihrem Terminal beschäftigt. "Ich schlage vor, dass ich weiterhin versuche, die Kommunikation mit den Pionieren aufzubauen. Irgendwo müssen die Schiffe geblieben sein. Würden Sie mir ein paar Spezialisten für Fernerkundung schicken? Vielleicht können wir mit unseren Bordinstrumenten ein Notfallsignal orten."

"Einverstanden. Ich mache mich gleich auf den Weg." Buttlington wandte sich ebenfalls seinem Terminal zu. Mit wenigen Handbewegungen navigierte er durch die Personaldatei der Ersten Besatzung und wurde sogleich fündig. Er verfasste kurze Nachrichten und schickte sie an die betreffenden Besatzungsmitglieder. Die ersten Technikerinnen, die sich sich von den Nebenwirkungen der Kryostase halbwegs erholt hatten, würden sich bei Koch und oder hier im Kommandozentrum melden.

Gerade hatte er auf Senden gedrückt, erschien auf den Monitoren der Hinweis auf einen eingehenden Anruf von Merthe Koch aus dem Serverzentrum.

 

 

***

Buttlington und Siddharta eilten in den Serverraum. Koch schwebte noch im Eingangbereich und machte Aufnahmen von den Serverschränken. Aus einigen Rechenkernen ragten eigenartige schwarze Kristalle heraus. An ihren Kanten schienen sie etwas zu schimmern. Das war alelrdings nur ein optischer Effekt zu sein. 

"Sehen Sie? Das meinte ich. Da haben wir unseren Grund für die Störungen. Das war gar nicht so schwer herauszufinden. Nur, was machen wir damit?" Koch deutete mit dem Daumen hinter sich auf die Kristallstrukturen. "Ich habe versucht, sie vom Demokratiesystem zu trennen. Allerdings ist es bei einem Versuch geblieben. Bisher habe ich mich auch noch nicht getraut sie irgendwie anzupacken. Kali, Sie sind die Wissenschaftlerin. Was meinen Sie?"

Siddharta brauchte einen Moment, bis sie antwortete. Sie wollte sich die Strukturen näher anschauen, konnte aber in der Schwerelosigkeit nicht einfach näher heran gehen. Und unkontrolliert auf die Dinger zuzudriften schien sie ebenfalls nicht riskieren zu wollen.

"Bevor ich definitive Aussagen über diese..." Buttlington war erstaunt. Er hatte nie erlebt, dass Kali Siddharta keine Worte findet.

"Ich werde sie zuerst untersuchen müssen," sagte Siddharta. "Auf den ersten Blick würde ich vermuten, es handelt sich um schwarzen Turmalin, auch Schörl genannt. Das hat in seiner Natürlichen Form eine ähnliche faserige und schwarze Struktur. Allerdings ist Turmalin nicht so dunkel und dieses eigenartige Schimmern spricht ebenfalls dagegen. Darüber hinaus wäre damit noch lange nicht die Frage geklärt, wie sich hier mitten im Schiff ein Mineral bilden konnte. Auch wundert mich, warum es nur auf den Serverschränken wächst und nirgends sonst. Die Schränke sind aus demselben Material wie alle Verkleidungen an Bord."

Buttlington kratzte sich am Kopf. Er hatte weder das entsprechende Hintergrundwissen, uman der Diskussion teilnehmen zu können. Noch besaß er die Fähigkeiten, um bei der Untersuchung der Kristalle helfen zu können.

"Ich werde mich mal darum kümmern, dass sie personelle Unterstützung bekommen. Wenn Sie mich brauchen, rufen Sie kurz durch."

Buttlington kehrte zurück in sein Quartier. Während Koch weiterhin versuchte, die Funktionalität des Mehrkern-Demoktratiesystems wieder herzustellen und Siddharta die Kristalle untersuchte, machte er es sich selbst zu Aufgabe, die Suche nach Signalen der Pionierschiffe zu koordinieren und die ein vergleichbares Szenario im Protokoll zu recherchieren.

Die Suche nach den Pionierschiffen hatte Betty schon begonnen. Je nach dem, wie weit weg sie waren, konnte es einige Stunden dauern, bis eine Antwort eintraf. Er stellte für die Überwachung der Kommunikationsanlage ein paar Leute ab. Die Offiziere würden schon zurechtkommen, schließlich kannten auch sie das Protokoll. Und falls es doch Schwierigkeiten geben sollte, würden sie sich schon melden.

Bliebe das Problem mit den Kristallen im Serverraum. Er öffnete die Eingabemaske für die Szenariosuche. Die Maske war einfach gehalten. Im Grunde konnte Buttlington immer zwischen zwei oder mehr Szenarien auswählen und sich so durch die Baumstruktur der Szenarien bewegen oder er konnte einen Suchbegriff direkt eingeben. Da es ihm Unwahrscheinlich erschien, dass eine Suche nach "Kristallen im Serverraum" erfolgreich sein würde, klickte er sich durch die Baumstruktur.

Störung - Interne Störung / Externe Störung - Vitales Subsystem / Nicht vitales Subsystem - Reaktor / Mehrkern-Demokratiesystem / Antrieb / Lebenserhaltung. Buttlington fand lediglich eine Anleitung dazu, wie das System zurückgesetzt oder gewartet werden konnte. Sicherlich steckte Koch mitten in dem empfohlenen Prozess. Da er soetwas bereits erwartet hatte, war er nicht sonderlich enttäuscht von dem Ergebnis.

Entdeckung - Zivilisation / Ressource / Anomalie - menschlichen Ursprungs / nichtmenschlichen Ursprungs - Artefakt / nicht-physisch. "Artefakte können Hinterlassenschaften von alten, längst vergangenen Zivilisationen sein." Buttlington las den Artikel quer. "Jedes Artefakt sollte auf eine Funktion untersucht werden. Dabei ist zunächst festzustellen, ob das Artefakt kausal auf einen äußeren Einfluss reagiert..." Sicherlich war Siddharta gerade dabei, genau diese Untersuchungen anzustellen. "Der Fund eines Artefakts kann von großer Bedeutung für die technische Entwicklung der Kolonie sein. Wenn seine Funktion entschlüsselt und nutzbar gemacht werden kann, kann dies die Entwicklung beschleunigen." Buttlington fand in diesem Szenario lediglich den Hinweis, dass die Frage nach einer von einem Artefakt ausgehende Gefahr im Einzelfall zu beurteilen sei. Aber waren die Kristalle überhaupt Artefakte? Siddharta hatte sie als Turmalin bezeichnet, das in seiner natürlichen Form ähnlich ausehe. Das konnte Buttlington zwar nicht beurteilen, aber Minerale bilden in der Natur nun einmal Kristalle. Ein natürliches Artefakt? Das war ein Widerspruch in sich.

Er ging weitere Szenarien durch, suchte nach jedem Hinweis, der annähernd nützlich aussah. Einige stunden später wurde er aus der konzentrierten Arbeit gerissen. Eine Offizieren von der der Kommandobrücke gab ihm durch, dass die Pionierschiffe bislang nicht geantwortet hatten. Aufgrund der Laufzeit der Signale zu den inneren Planeten hätte eine Antwort allerdings längst vorliegen müssen.

Noch ein Problem also, um das er sich kümmern müssen würde. Da er ohnehin gerade im Protokoll suchte, überprüfte er zunächst, in welchem Szenario das Ausbleibden der Pionierantwort behandelt wurde. Er meinte sich erinnern zu können, dass in diesem Fall ein oder zwei Forschungsschiffe losgeschickt werden sollten. Aber sicher ist sicher, er schaute lieber noch einmal nach.

Entdeckung - Zivilisation / Ressource / Anomalie - entwickelt / nicht entwickelt - freundlich / feindlich / neutral - Wenn die die Pioniere nicht antworteten konnte das bedeuteten, dass sie von einer außerirdischen Zivilisation angegriffen und zumindest soweit beschädigt wurden, dass sie nicht mehr senden konnten. Wahrscheinlicher war in diesem Fall, dass die Schiffe völlig zerstört wurden. Die logische Folge war es, zunächst nicht auf die potentiell bewohnabren Planeten zuzusteuern, um die Distanz und damit ihre eigene Reaktionszeit auf einen Angirff möglichts groß zu halten.

Störung - externe Störung - Fehlfunktion / Unfall in alliiertem Schiff - Die zweite Möglichkeit war, dass es einen technischen oder einen personellen Unfall an Bord der Schiffe gab. Unter diesen Szenarien waren Dinge aufgelistet wie Kollision mit Asteroiden, Fehlfunktion der Kryostasetanks und so weiter. Es war allerdings sehr unwahrscheinlich, dass sich ein solcher Unfall auf zwei Schiffen gleichzeitig ereingete.

Störung - externe Störung - Fehlfunktion / Unfall in alliiertem Schiff - Wahrscheinlicher war ein drittes Szenario mit einem systematischen Problem. Vielleicht ware die Reise durch den Hyperraum über so eine lange Zeit doch nicht ungefährlich? Aber die Frankobritannica hatte die Reise auch überstanden, zumindest sofern man von dem Problem im Serverraum absah. Die Kommunikationsanlage der Frankobritanica funktionierte noch, also war auch das eigentlich kein Grund dafür, dass sie keine Antwort erhielten. Vieleicht war auch einfach nur die Kommunikationsanlage an Bord der Pionierschiffe ausgefallen? Auf diese Distanz war ein Schiff der Größe der Pionierschiffe nicht ohne weiteres zu orten. Kurs auf die inneren Planeten zunehmen wäre jedoch zu riskant, falls tatsächlich eine agressive Spezies in diesem System zu Hause war.

Er schaute auf die Uhr und ihm wurde klar, dass sie schon fast seit mehr als 13 Stunden schwerelos und ohne einen Plan im Raum herumtrieben. Die Erste Besatzung wartete schon viel zu lange auf ihr Anweisungen. Die Sache mit den schwarzen Kristallen hielt Buttlington jedoch für kritisch. Die Infos dazu sollten sie daher auch sehr sensibel behandeln. Der Kontext musste stimmen aber vor allem durfte unter den Besatzungsmitgliedern nicht der Eindruck entstehen, dass die Kapitäne absolut ratlos waren obwohl das defacto aber der Fall war.

Er überlegte lange, welche Information er wie preis gab. Wieder und wieder spielte er die Szenarien durch, schätzte ab, wie die Leute auf die Neuigkeiten reagieren würden. Einerseits wollten sie die Mission transparent gestalten, wie es das Protokoll vorgesehen hatte. Auf der anderen Seite bestand die Erste Besatzung aus vielen Menschen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass jemand die Informationen in den falschen Hals bekam und durchdrehte, war also nicht unerheblich. Und eine Panik war das, was sie jetzt definitiv am wenigsten gebrauchen konnten.

Er beschloß, zunächst das Problem mit den ausbleibenden Antwortsignalen zu lösen. Das würde eine ganze Menge Menschen beschäftigen und gleichzeitig die lange Untätigkeit erklären. Also stellte er ein Forschungsteam zusammen.

Eines nach dem anderen nahm sich Buttlington die psychologischen Profile der Besatzungsmitglieder vor. Jedes einzelne hatte sich aufgrund spezieller missionsrelevanter Kriterien für die Erste Besatzung qualifiziert. Sie durften beispielsweise keine Agarophobie haben. Wenn ein Einsatz im Weltraum anstand, war das wenigste, was man gebrauchen konnte, ein Teamkollege, der beim Anblick des großen Nichts mit einem Schreikrampf den Funk blockierte.

Buttlington wollte sich dennoch keinen Fehler erlauben. Er suchte sich ein Team aus fünf Frauen und Männern, die einerseits die technischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten mitbrachten, andererseits aber gut miteinander arbeiten konnten. Das Forschungsschiff würde eine ganze Weile unterwegs sein, war aber für so lange Reisen nicht konzipiert. Und es hatte deutlich weniger Lebensraum als die Frankobritannica. Mit anderen Worten, die Besatzung würde eine lange Zeit auf sehr engem Raum aufeinander sitzen. Da musste die Chemie zwischen den Teammitgliedern stimmen.

Als Teamleiterin suchte er eine zwar junge, aber seiner Auffassung nach Autorität ausstrahlende Frau aus, Clara Normham. Normham hatte in diversen Nachwuchsprogrammen für technische Führungskräfte teilgenommen. Wäre sie etwas älter gewesen und hätte sie mehr Erfahrung gehabt, dann hätte sie vielleicht Koch konkurrenz machen könnnen. Aber es war nuneinmal wie es war und nun konnte sie sich auf eine Erkundungsmission beweisen.

Da die Teamleiterin nun feststand, für diese Position sind mit Abstand die wenigsten Menschen geeignet, konnte er sich daran machen, die übrigen Personen für die Expedition zu bestimmen. Er brauchte einen Planetologen, der sich die Oberflächendaten der Koloniewelten vor Ort ansah und sie auch auszuwerten wusste. Eine Ingenieurin mit speziellem Wissen über die Pionierschiffe könnte nützlich sein, wenn es darum ging, die den Grund der ausbleibenden Antwort festzustellen. Das Team rundete er durch zwei Null-G-Techniker ab, denn Null-G-Techniker waren an Bord eines Raumschiffes niemals fehl am Platz.

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